Traumberuf Segeltrainer: Ein Interview mit Jan Waldeck

Mit ihrer deutschlandweit einmaligen „TrainerBank“ fördert die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck engagierte Trainerinnen und Trainer aus der Hansestadt. Segeltrainer Jan Waldeck ist mit seinen 17 Jahren das jüngste Mitglied des Trainerförderkaders – und hat große Ambitionen. Was ihn antreibt und welche Rolle das Ehrenamt für ihn spielt, erfahrt ihr im Interview.

Jan, kurz als Auftakt: Wann und warum bist du Trainer geworden?

„Ich selbst bin seit 2019 aktiver Segler beim Lübecker Yacht-Club e.V. und habe mich recht schnell bei Anfängerkursen als ehrenamtlicher Helfer engagiert. Mir macht es großen Spaß, Kindern meinen eigenen Sport näherzubringen, sodass ich ab Sommer 2023 eigene Gruppen betreut habe.“      
 

Was fasziniert dich so am Segeln und welche Altersklassen trainierst du aktuell?

„Segeln vereint Physik, taktisches Denken und Körperliches – eine Mischung, die ich unfassbar spannend finde. Diese Begeisterung möchte ich weitergeben und trainiere zum einen in der kommenden Saison eine Gruppe fortgeschrittener Kinder im Alter von acht bis elf Jahren auf der Wakenitz, zum anderen eine Gruppe Jugendlicher im Alter von 13 bis 15 Jahren auf der Ostsee.“         
 

Wie eben von dir erwähnt, hast du dich schon früh ehrenamtlich engagiert. Welche Motivation steckt dahinter?                                                                                                                                                                    

„Ich finde es wichtig, die Vereine zu unterstützen und glaube, dass viele Vereine ohne ehrenamtliches Engagement erst gar nicht funktionieren würden. Außerdem sorgen Ehrenamtler oft für eine positive Stimmung, weil sie ihre Aufgaben freiwillig übernehmen und meistens gerne machen. Daher fände ich es auch schön, wenn ehrenamtliches Engagement noch mehr Anerkennung fände und halte Programme wie die‚TrainerBank‘ für den richtigen Weg.“


War das auch der Grund, warum du dich für die „TrainerBank“ beworben hast?

„Ja, zum einen freue ich mich über die Aufnahme ins Bronze Team der ‚TrainerBank‘ und die damit verbundene Wertschätzung meiner Trainertätigkeit, zum anderen hilft mir die finanzielle Unterstützung beim Kauf von Ausrüstung oder meiner Weiterbildung als Trainer. Darüber hinaus finde ich es toll, dass ich mich mit Gleichgesinnten vernetzen und über mein Training und meine Ziele sprechen kann.“


Welche konkreten Ziele verfolgst du als Trainer?

„Ich möchte schon den Jüngsten vermitteln, dass sie mit dem richtigen Training und Willen alles erreichen können, was sie möchten. Ganz egal, was man vorher konnte. Perspektivisch ist es mein Ziel, mit engagierten Seglerinnen und Seglern auf internationalem Niveau zu arbeiten. Auch eine Olympiamedaille habe ich als Traum im Hinterkopf. Damit das vielleicht irgendwann Realität wird, investiere ich wöchentlich bis zu 16 Stunden, das heißt, ich bin bis zu zwölf Stunden mit den Kindern und Jugendlichen auf dem Wasser und nutze weitere vier Stunden für die Trainingsvorbereitung. Das Ganze ist zeitlich schon sehr herausfordernd, aber gibt einem auch sehr viel zurück. Gerne würde ich auch Erfahrungen im Ausland sammeln – Australien, Norwegen oder die USA sind Ziele, die mich reizen und in denen der Sport ganz unterschiedlich gelebt wird.“


Das klingt wirklich ambitioniert! Könntest du dir dann also auch vorstellen, hauptberuflich Trainer zu sein?

„Auf jeden Fall. Wenn alles funktioniert, wäre das sogar mein Traumberuf. Ich kann jedem nur empfehlen, das Trainer-Dasein einmal auszuprobieren und keine Angst davor zu haben, Verantwortung zu übernehmen. Das meiste habe ich gelernt durch Ausprobieren.“


Vielen Dank für das Interview, Jan!